Dienstag, 21. Juni 2011

Krämpfe

Nach dem industriellen Aufschwung und dem in Schenzen City Einzug erhaltenden Kapitalismus, wurden kritische Stimmen laut, die das Streben nach immer höhrem Wohlstand und hohen materiellen Werten auf Kosten der Arbeiter, als großen Krampf bezeichneten. Hutmacher Adalbrunft konterte lapidar mit diesen poetischen Zeilen.

Gegen Krämpfe hilft nur eine Krempe, rief Rudolf, 
schüttelte sein Bein aus und humpelte ins Hutgeschäft.

Montag, 25. April 2011

Kleider

Dieses Gedicht entstand während eines Streigespräches zwischen dem Schneider Hildebrunft Glorp und einem unbekannten unzufriedenen Kunden im südlich gelegenen Ploff. Es lässt Spielraum für Interpretationen, kann beispielsweise als Ausspruch, wie auch als Dialog verstanden werden. Viele zitieren es vor Türstehern, welche auf Dresscodes bei elitären Veranstaltungen achten, um ihrem Missfallen Ausdruck zu verleihen.

Machen Leute Kleider?
Leute machen Kleider
und Kleider machen Leute.


Das Gerüst im Haus

Der hier vormals bereits beschriebene schenzianische Gerüstewahn hatte naturgemäß nicht nur frenetische Anhänger sonder auch viele Neider und Schmäher.
Der hier veröffentlichte Spruch stammt von einem Graffiti an der Frontmauer Horst Hufflatichs Gerüstebauunternehmens. Er thematisiert sowohl den als überzogen wahrgenommenen Erfolg des Unternehmens als auch eine Hufflatich nachgesagte homosexuelle Beziehung zu seinem Juniorpartner Klaus Knacklatsche.
Der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung konnte nie ermittelt werden, da sowohl Horst als auch Klaus wenige Wochen später spurlos verschwanden. Zeugen hatten sie zuletzt Schmatzmusik machend und lachend auf einer Lorke gen Süden reiten gesehen.

Der Gerüstewahn in Schenzen war somit beendet.


Ein Haus in einem Gerüst oder das Gerüst im Haus.
Schöne Stunden für Horst und Klaus



Kalle

1706 von Kleist van Vlonk im einfältigen Blatt "Schenzen Gazette" zur Auflockerung zwischen den Todesanzeigen veröffentlicht, löste dieser Einzeiler große Proteste und eine Belagerung des Redaktionshauses aus. Vlonk trat erst von seinem Posten als Chefredakteur zurück, als das Gebäude bis auf das Fundament heruntergebrannt war. Heute gilt es als Grundstein und meistzitiertes Gedicht des schenzianischen Dadaismus.

Während Kalle kotzt und kübelt hatte Benno ihn schon gebügelt.


Horst

Die schenzianische Gerüstebau-Branche erlebte vor einigen Jahren einen ungeahnten Aufschwung. Der Grund: Gerüstebauer Horst Huflattich. Seine cleveres Marketing bewirkte bald, dass jeder Schenzianer, der etwas von sich hielt ein meterhohes Gerüst im Vorgarten stehen haben wollte. Doch der Gerüstewahn bewirkte bald eine eklatante Gerüsteknappheit auf dem gesamten schenzianischen Kontinent. Dies änderte sich erst mit dem hier verewigten Ausspruch Huflattichs während einer Pressekonferenz. Die neuen Gerüste in Pofflon- oder Lorkenform verkauften sich rasend und die Ulanen flossen nur so in Strömen.

Glanzvolle Stunde für alle brüskierten:
Gerüstebauer Horst hat neues im Angebot!



Glatter Hodensack

Trakmo Tropenholz, bekannt für seine Gedichte jenseits des guten Geschmacks, lässt viele ältere Menschen in Schenzen die Nase rümpfen. Von der jungen heranwachsenden Generation wird sein offener Umgang mit teils rabiater Wortwahl jedoch frenetisch gefeiert. Sein aktueller Gedichtband "Glatt besackt" konnte sich dank der wachsenden Fangemeinde über Monate in den Bestsellerlisten behaupten.

Schöner glatter Hodensack, wie hast du das gemacht?
ich bügelte ihn jede Nacht.


Der Grashüpfer

Von einem unbekannten Autor verfasst, thematisiert dieses Stück schenzianischer Poesie das "Zeitalter des Wirrsinns", ein Abschnitt der Unsicherheit und Kriminalität in Schenzen. Es herrschte eine ständige Bedrohung durch marodierende Einbrecherbanden, die oft ein kompliziertes Tunnelsystem für ihre Raubzüge nutzten. Aufgrund dieser Verhältnisse fand auch die erste große Auswanderungswelle in Schenzen statt, viele Schenzianer emigrierten in die ganze Welt, unter anderem auch nach Indien, weil das Klima viele der ehemaligen Bewohner Schenzens an das warme Klima der Pofflonischen Wälder erinnerte.

Grundlos graste der Grashüpfer
grüne Gräben, grübelte er,
gegraben von Gaunern?
griesgrämig ging er gen Ganghes